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Samstag, 28. Oktober 2017

"Träume sind aus Schnee gestrickt (Granby 1)" von Amy Lane

Stricken für Fortgeschrittene oder: Wie Mann seinen netten Nachbarn umgarnt ...

Rance Crawford ist ein ziemlicher Eigenbrötler, nicht nur weil er der einzige offen schwule Mann in der winzigen Stadt Granby zu sein scheint. Er betreibt eine kleine Landwirtschaft, eine Spinnerei und handelt mit den selbst gesponnenen und gefärbten Garnen. Nebenher strickt er – aber nur für Menschen, die ihm am Herzen liegen.
Als im Nachbarhaus der hübsche Ben einzieht, ist es um Graw sofort geschehen. Allerdings kann er nicht gut mir Worten umgehen, also muss er sich etwas anderes einfallen lassen, um Ben von sich zu überzeugen.

Amy Lane hat ein Händchen für ungewöhnliche und sehr eigenwillige Charaktere weit ab von Mainstream. Die präsentiert sie auch in „Träume sind aus Schnee gestrickt“ und sorgt damit für einen außerordentlich vergnügten Leseabend. Während Ben noch als netter Twink durchgehen kann, ist Craw, aus dessen Sicht die Story erzählt wird, eindeutig ein Original. Scheinbar immer knurrig und schlecht gelaunt, sorgt er doch hingebungsvoll für diejenigen, die sich von seiner ruppigen Art nicht abschrecken lassen. Obwohl die Story so kurz ist, entwickeln auch die Nebenpersonen eigenen Charakter. Es macht einfach Spaß zu lesen, wie sie mit Craw agieren.
Craws Art um Ben zu werden … zaubert dem Leser einfach ein Lächeln auf die Lippen. Ständig ist er besorgt darüber, ob sein Schatz auch nicht friert und versucht ihm zu einem warmen Zuhause zu verhelfen. Seine Annäherungsversuche sind so liebenswert kompliziert, das Ben zuerst gar nicht versteht, was da vor sich geht. Erst als Craws bestrickende Werbung eindeutig … zweideutig wird, fällt bei ihm der Groschen.

Das Besondere an den Büchern bei Amy Lane ist außerdem, dass jedes eine ganz eigene Sprache zu haben scheint. Craw ist Farmer und kein großer Redner. Was aber dann von sich gibt und wie die Story erzählt wird, passt so genau zu ihm, dass man sich unwillkürlich fragt, ob er nicht wirklich irgendwo in Granby, Colorado seine Spinnerei betreibt und einer zufällig vorbeikommenden Autorin seine Geschichte in die Tasten diktiert hat.

Fazit: Jedes Buch, bei dem man herzhaft lacht, das man nicht aus der Hand legen kann und das einen mit einem warmen Gefühl zurücklässt verdient mindestens 5 Punkte und eine Leseempfehlung.
Die Story hat so viel Charme, dass ich ausnahmsweise sogar die Wort-Dopplungen im Text verzeihe, die ich sonst nicht ausstehen kann. ;)

Haben wollen? 

 Hier kann man das Buch von von Amy Lane kaufen: 
- "Träume sind aus Schnee gestrickt (Granby 1)" (Craw & Ben)


Im Englischen gibt es mittlerweile vier Bücher von den strickenden Männern aus Granby und ich hoffe, dass der Cursed Verlag die Folgebände auch möglichst rasch übersetzt.

Toll fand ich außerdem diese Bücher der Autorin:

- "Klares Wasser"
- "Talker" (gilt für die gesamte Serie)
Hier geht es zu der Rezi über die "Talker"-Reihe: *klick


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.



Freitag, 27. Oktober 2017

"Kissed by Trouble 1: Der Schatz von Akkat" von Clannon Miller

Trojas erster Fall

Die Ex-Soldatin Andromache „Troja“ Steiner muss und möchte von vorne anfangen. Neuer Job (Privatdetektivin), neue Wohnung (bei einem leicht exzentrischen Millionär, der noch nicht mal im Ansatz ahnt, auf was er sich da eingelassen hat) und … Ach nein! Keine neue Beziehung. Die letzte ist grandios gescheitert.

Aber so ein Neubeginn ist nicht so einfach, wie Troja sich das vorgestellt hat. Gut, dass Titus eine Consulting Agentur betreibt, die sich auf „Innovative Problemlösungen aller Art“ versteht. Das gleich Troja erster Fall nicht nur ihr, sondern auch sein eigenes Leben völlig auf den Kopf stellen wird, kann er ja nicht wissen.

Mit „Kissed by Trouble. Der Schatz von Akkad“ startet Clannon Miller eine neue Reihe, die man irgendwo zwischen Thriller und Romantic Suspence einordnen kann. Das ist bei der Autorin – und ihren eigenwilligen Heldinnen – nicht immer so einfach. Die halten sich grundsätzlich nur an ihre eigenen Regeln, schaffen es aber dabei spielend den überraschten Leser mit Sexappeal, Humor und Tatkraft bei der Stange, bzw. im Lesefluss, zu halten.

Troja könnte eine Klischee-Blondine sein und tatsächlich spielt sie diese Rolle auch in ihrem ersten Auftrag für kurze Zeit. Lange hält sie das nicht durch, dazu ist sie zu tough und zu selbstständig. Troja ist mehr als ein sexy Weibchen, sie hat Hirn unter dem Pony. Das merken auch die Männer in ihrer Umgebung recht schnell. Während Conti noch zu tief in seiner Trauer um eine verlorene Liebe steckt und es einfach nur zu genießen scheint, einen Kumpel zu haben, der ihn aus seiner selbstgewählten Isolation reißt, bemerken die anderen Herren in Trojas Umgebung ihre weiblichen Reize sehr wohl. Ihr erster „Auftrag“ versucht sie zu begrabschen, ihr zweiter Auftraggeber, der russische Oligarch Andrej ist trotz seines legendären Frauenverbrauchs ziemlich verblüfft – und fasziniert. Es passiert ihm einfach zu selten, dass ihm jemand widerspricht. Sein Bodyguard Maxim erwischt sich ebenfalls dabei, völlig hingerissen zu sein und vergisst darüber manchmal seine eigentlichen Ziele.

Mir gefällt, dass weder Troja noch „ihre“ Männer perfekt sind. Jeder hat seine dunklen Geheimnisse und seine kleinen und großen Macken. Dadurch wirken sie – trotz der atemberaubenden Story – lebendig, sehr menschlich und sympathisch. Ja, ok. Troja sieht klasse aus und die Kerle sind jeder für sich ein Sahneschnittchen. Das geballte Schmachtpotential trägt auch dazu bei, dass man den Reader nicht eine Sekunde aus der Hand legen kann, bis man weiß … 
Bis man eine Überraschung erlebt, das Buch zu Ende ist und man am liebsten sofort den nächsten Band lesen würde, den es wohl im Frühjahr 2018 geben wird.

Clannon Miller wäre nicht sie selbst, wenn sie die Story nicht temporeich und witzig erzählen würde. Man kann sie einfach als spannenden Thriller nach einem sagenumwobenen Schatz lesen, der mit einer guten Prise Sexappeal gewürzt ist. Es macht aber genausoviel Spaß, sich die vielen, kleinen Anspielungen auf aktuelle Entwicklungen auf der Zunge zergehen zu lassen. Der lebhafte Schreibstil sorgt außerdem dafür, dass man als Leser Berlin nicht nur vor Augen hat, sondern auch bisweilen aus einem völlig neuen Blickwinkel betrachtet.

Fazit: Muss ich noch mehr sagen? Ich bin begeistert, fasziniert und jetzt schon süchtig nach „mehr“ von Troja und ihren Kerlen! Damit erhält der erste Band von „Kissed by Trouble“ von mir verdient mehr als 5 Punkte und eine Leseempfehlung.

"Pygmalion" - Das Buch ist einer
meiner All-Time-Favoriten.
Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Clannon Miller kaufen: 
- "Kissed by Trouble: Der Schatz von Akkad"

Erotische Romanzen:
- "First Night - Der Vertrag
- "First Day - Die Mission"
- "Pygmalion - perfekt unverliebt"
 "Back and Beyond 
"Harvestine

SF-Fantasy-Erotic-Lovestorys:
- "Valkyria - Teil 1: Schwanengesang"
- "Valkyria - Teil 2: Wolfszauber
- "Valkyria - Teil 3: Elfensturm

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.




Dienstag, 17. Oktober 2017

"Cowboys im zahmen Osten" von Andrew Grey

Unsere kleine Farm …
Als Brighton von seinem Großvater dessen Farm erbt, ist er zunächst völlig überfordert. Nicht nur, dass er keine Ahnung von den notwendigen Arbeiten hat, wegen eines Unfalls ist er außerdem immer noch gehandicapt. Außerdem sind die lieben Verwandten alles andere als begeistert: Sie hatten das Erbe nämlich in Gedanken längst versilbert und aufgeteilt.

Brighton braucht Hilfe, wenigstens, bis er für sich entscheiden kann, wie es weitergehen soll. Tanner kommt ihm wie gerufen. Der stille Mann, weiß genau was auf einer Farm zu tun ist und scheut auch vor harter Arbeit nicht zurück. Außerdem sieht er einfach göttlich aus …

Wie es scheint, muss Brighton nicht sich nicht nur Gedanken über seine finanzielle Zukunft machen, sondern auch über seine private …

Cowboys im zahmen Osten“ von Andrew Grey hat seinen ganz eigenen Charme. Die Story um die kleine Farm ist – vor allem, wenn man das Landleben ein wenig kennt – fast schon niedlich, die Probleme und Lösungen sehr vereinfacht, selbst für den „zahmen Osten“.

Auf der anderen Seite wird niemand das Buch aufschlagen, um einen Tatsachenbericht über die knallharten Probleme in der modernen Landwirtschaft zu lesen. Man sucht – und findet! – eine zärtliche Romanze mit zwei sympathischen Hauptcharakteren, die gerade genug Ecken und Kanten haben, um beim Leser im Gedächtnis und im Herzen zu bleiben.

Die Geschichte hat einen hohen Wohlfühl-Faktor. Man kann vergnügt mit den beiden Jungs fiebern, ob ihre Pläne aufgehen und wie sie sich gegen die böswilligen Verwandten zur Wehr setzen. Besonders gut gefallen hat mir dabei Tanner mit seiner stillen, zupackenden Art. Tanner redet wenig und schafft dafür umso mehr. Das passt genau zu Brighton, der sich nach seinem Unfall erst einmal wieder finden muss. Worte überzeugen ihn dabei weniger als Taten …

Fazit:Cowboys im zahmen Osten“ ist eine angenehm leichte Lektüre für einen gemütlichen Nachmittag oder Abend. Sie ist spannend genug, um mitzufiebern und hinterlässt ein gutes Gefühl.
Von mir gibt es dafür 4,5, aufgerundet 5 Punkte und eine Leseempfehlung.


Obwohl ich nicht nach Covern kaufe, gefällt mir dieses sehr gut. Außerdem passt es ausgezeichnet zu der Story.

Haben wollen?
 Hier kann man die Bücher von Andrew Grey kaufen:
- "Cowboys im zahmen Osten"

Einen anderen sexy Cowboy von Andrew Grey findet man hier:
- "Glück oder Pflicht“ (Beloved 4)
Diese Geschichte ist zwar etwas ernster, aber auch sehr, sehr gut.

Bildquelle: Dreamspinner

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Sonntag, 15. Oktober 2017

"Gitarrengeist - Ein Dschinn für Andrew" von Vidora Black

Klug erzähltes, modernes Märchen!

Andrew schein das Pech gepachtet zu haben: Sein Ex stalkt ihn nun, statt ihn mit seiner Kontrollsucht zu nerven, die zum Ende der Beziehung geführt hat. Es fällt ihm schwer, einen Job zu finden und vor allem zu behalten, und mit seiner geliebten Musik verdient er einfach nicht genug zum Überleben. Ein merkwürdiges kleines Geschenk als riesengroße Überraschung: Plötzlich gibt es einen leibhaftigen Dschinn in Andrews Leben.
Werden nun all seine Wünsche in Erfüllung gehen?

Gitarrengeist – Ein Dschinn für Andrew“ von Vidora Black ist eine überraschend kluge Geschichte, die schnell ihre ganz eigene Magie entwickelt. Obwohl sehr leicht und stellenweise sogar richtig lustig erzählt wird, wie sich Andrew als unwilliger „Meister“ und Kai als jung aussehender, aber uralter Dschinn zusammenraufen, hat die Story genug Tiefgang, um zum Nachdenken anzuregen und im Gedächtnis haften zu bleiben.
Zwar kann Kai Andrew fast jeden Wunsch erfüllen, aber auch seiner Magie sind Grenzen gesetzt. Kai kann nichts neu erschaffen, also „verschwindet“ das, was sich Andrew wünscht irgendwo anders. Magischer Diebstahl also … oder ist es gar nicht verwerflich, zu klauen, wenn die einem die Tat unmöglich nachgewiesen werden kann? Auch Gefühle kann Kai nicht einfach ändern.
Andrew muss sich also auch weiterhin genau überlegen, was er wirklich will und wie er das erreicht. Überrascht stellt er dabei fest, dass Kai nicht nur auf gesprochene Wünsche reagiert und sich auch ohne Magie bemüht, seinem „Meister“ alles recht zu machen.
Die Beziehung der beiden ist mehr als interessant. Andrew findet Kai ziemlich sexy und der ist nicht abgeneigt. Oder kann er etwa gar nicht nein sagen? Außerdem lässt Kai hin und wieder Bemerkungen fallen, die Andrew nachdenklich machen: Sein Dschinn ist uralt, ein Menschenleben scheint für ihn nur einen kurzen Augenblick zu dauern. Was bedeutet Andrew überhaupt für Kai?
Es macht richtig Spaß die Geschichte mit all ihren Facetten zu lesen und voller Spannung zu verfolgen, ob und wie sich Andrew und Kai schließlich zusammenraufen.

Fazit: Dafür gibt es von mir 4,5 aufgerundet 5 Punkte und auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Warum nicht volle 5 Punkte? Manchmal werden Dinge nur angerissen, hin und wieder könnte die Story ein wenig tiefer gehen. Der Funke springt trotzdem über und man merkt, dass hinter dem Buch jemand steckt, der wirklich großartige Geschichten im Kopf hat und sie auch dem Leser nahebringen kann. An der Erzähltechnik … könnte noch ein wenig gefeilt werden. Ein ganz, ganz kleines bisschen. Dann gibt es nämlich von mir mit Sicherheit und voller Begeisterung deutlich mehr als 5 Punkte. Vidora Black deutet an, dass dies ihre erste Veröffentlichung ist. Ich freue mich jetzt schon unglaublich darauf, mehr von ihr zu lesen.


Haben wollen? 
 Hier kann man das Buch von Vidora Black kaufen: 
- "Gitarrengeist - Ein Dschinn für Andrew"

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Samstag, 14. Oktober 2017

"Herbstwünsche (Back home - Reihe 2)" von Mathilda Grace

Liebe auf den ... dritten Blick ...

Für den Künstler Will ist es eigentlich unwichtig, wo er wohnt. Sein ganzes Herz hängt an der Arbeit. Natürlich ist er völlig schockiert, als jemand seine geliebte Werkstatt mutwillig anzündet und bis auf die Grundmauern niederbrennt. Dass er nun auch kein Dach mehr über dem Kopf hat und wieder bei seinen Vätern wohnen muss, irritiert ihn aber weniger als ein gewisser Sheriff, der die Ermittlungen in dem Fall sehr persönlich zu nehmen scheint …

In „Herbstwünsche“ von Matty Grace lernt man den zweiten der McKinley(Adoptiv)-Brüder kennen. Während die Geschichte von Josh und Caine von heißen Wortgefechten geprägt war, herrscht zwischen Will und Brad … ja, was eigentlich? Die beiden reden natürlich auch miteinander, wirklich bedeutend sind aber die kleinen und großen Gesten, die sie austauchen. Richtig witzig ist dabei, dass sie nicht immer so genau zu wissen scheinen, was sie da machen. Vor allem der etwas verbaselte Will ist unschlagbar darin, als LETZTER zu merken, was gerade vor sich geht …
Deshalb braucht Will auch deutlich mehr als einen Blick oder zwei, um zu begreifen warum sich der sexy Sheriff so intensiv um ihn kümmert und danach noch eine ganze Weile, um sich über seinen eigenen Gefühle klar zu werden.

Obwohl es wieder - wie schon in „Sommerträume“, dem ersten Band der Serie - einen kleinen Krimi-Plot gibt, konzentriert sich die Geschichte in erster Linie auf die Männer und ihre Beziehung zueinander. Abgerundet wird die Story von den lebendigen Nebenfiguren aus dem McKinley-Clan.
Wer die „Nachbarn fürs Herz“ mag, wird auch diese Geschichte lieben.

Fazit:
Von mir gibt es vergnügte 5 Punkte und eine Leseempfehlung. Man versteht die Hintergründe zwar besser, wenn man den ersten Band der Serie kennt, zwingend erforderlich ist das aber nicht.

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 Hier kann man die Bücher von Mathilda Grace kaufen: 
- "Sommerträume (Back home 1)" (Joshua & Caine)
- "Herbstwünsche (Back home 2)" (Will & Brad)

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Freitag, 13. Oktober 2017

"Wildfang" von Raik Thorstad

Wer bist du? Und wer bin ich?

Dem kleinen Schutzpark für Wildtiere, in dem Mark arbeitet, stehen große Veränderungen bevor. Er soll sich nicht nur dem Publikum öffnen, um die dringend benötigten finanziellen Mittel zu sichern, er bekommt auch einen außergewöhnlichen neuen Bewohner: Der Kodiak-Bär „Matunnos“, der gerade erst aus einem Zirkus befreit wurde, bezieht eines der Gehege. Mark ist fasziniert von dem riesigen Tier. Aber er merkt rasch, dass sein neuer Schützling anderes ist, als alle anderen Bären im Park. Eine sehr ungewöhnliche Verletzung ist nicht die einzige Überraschung, sondern nur der erste Schritt auf dem weiten Weg, das Rätsel um Matunnos zu klären.

Der Klappentext von Raik Thorstads „Wildfang“ scheint nahezulegen, dass es sich hier um einen der vielen Gestaltwandler-Romane handelt, die im Moment zu erhalten sind. Stimmt auch – aber nur in gewisser Weise. Das fängt übrigens damit an, dass hier eine der wenigen überzeugenden Storys aus dem Genre vorliegt, die eben nicht im fernen Amerika, sondern im Deutschland spielt.

Wo die meisten der Bücher auf eine simple Romanze setzen, geht „Wildfang“ deutlich weiter. Das Buch ist in mehr als einer Hinsicht so ungewöhnlich wie ein Kodiak-Bär in Niederbayern. Es geht nicht nur darum, ob Mark und Mantunnos ein Paar werden, sondern auch darum, dass die beiden herausfinden müssen, wer sie sind und wer sie sein wollen.
Offensichtlich ist das natürlich bei dem Mantunnos, der für sehr lange Zeit in seiner Bären-Gestalt gefangen war und erst wieder entdecken muss, was für ein Mensch er ist und sein kann. Aber auch Mark geht einen weiten Weg. Er liebt seine Arbeit über alles und vergisst darüber gerne sein Privatleben. Oder benutzt er seinen Job etwa, um keines haben zu müssen und sich so vor Enttäuschungen zu schützen?

Eine zentrale Rolle in der Geschichte kommt der Sprache zu.
Eher lustig ist das z.B. bei Gertrud, einer der Nebenfiguren der Handlung, die eine ganz eigene Sprache spricht. Die Autorin hält die kleine Spielerei bis zum Schluss durch und sorgt damit immer mal wieder für ein Grinsen. (Sorry an die Mitmenschen aus Niederbayern, aber der Dialekt ist einfach witzig zu lesen …)

Mark stottert so sehr, dass ihm manchmal förmlich die Worte im Halse stecken bleiben. Das hemmt ihn in seiner Beziehung zu anderen Menschen, die dazu neigen ihn nicht ausreden zu lassen oder ungeduldig werden, weil es ihnen zu lange dauert. Klar, das Mark Tiere lieber sind, die ihn nicht be- oder verurteilen. Oder ist er selbst es am Ende, der sich nur über sein Stottern definiert und sein Handicap zum zentralen Punkt in seinem Leben macht?

Wieder scheint es bei Mantunnos offensichtlich zu sein, wo seine Probleme liegen. Witzigerweise „versteht“ man ihn aber als Leser jederzeit ausgezeichnet, weil Raik Thorstad es geradezu genial schafft, darzulegen, was der Bär durch Körpersprache vermittelt. Das Buch ist auch in den Abschnitten erstaunlich glaubwürdig und faszinierend, wo aus der Sicht des Tieres (!) erzählt wird. Welche Probleme Mantannus mit (der deutschen) Sprache hat und wie eine Sprache dann schließlich zur Lösung des Rätsels beiträgt, ist unvergleichlich spannend und berührend.

Mark und Mantannus gehen beide einen weiten Weg, bis sie sich – obwohl sie endlich miteinander reden können – auch wortlos verstehen und vertrauen.
Wildfang“ ist ein einzigartiges Buch. Eines, das aus vielen verschiedenen Gründen deutlich aus der Masse heraus sticht. Es berührt und macht nachdenklich. Die Geschichte beginnt ruhig und langsam, nimmt dann fast unmerklich Fahrt auf und fesselt schließlich so sehr, dass man sie nicht eine Sekunde aus der Hand legen kann, bis man weiß ob und wie sie ausgeht. Das Ende schreit geradezu nach einer Fortsetzung!!! Jetzt wo die beiden Helden endlich die Frage „Wer bin ich?“ beantworten können, will man unbedingt wissen, wie es mit ihnen weitergeht!

Fazit: Ich bin wirklich begeistert. Deshalb bekommt „Wildfang“ von mir mehr als 5 Punkte und eine Leseempfehlung.

P.S.: Ganz nebenher lernt man eine Menge über Bären. Die Story ist trotz des Fantasy-Anteils so realistisch erzählt, dass man wahrscheinlich nie wieder an einem Bärengehege vorbeigehen kann, ohne an „Wildfang“ zu denken und darüber zu spekulieren, was sich wirklich alles unter dem dichten Pelz seiner Bewohner verbirgt.

P.S. 2: Wie immer ohne Einfluss auf meine Bewertung, aber voll im Fan-Girl-Modus ...
Ich LIEBE das wunderschöne Cover. Das ist einfach toll!!!

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 Hier kann man das Buch von Raik Thorstad kaufen: 
- "Wildfang"

Übrigens: Der zweite Teil "Bärenhunger" ist endlich (!!!) erschienen und erzählt so berührend wie wortgewaltig, wie es mit Marc und Jack weitergeht.

Bildquelle: Cursed Verlag

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Dienstag, 3. Oktober 2017

"Verliebt in den Rancher" von Nicki Bennett

Verliebt in den Boss!

Jonah liebt seinen Job in Dallas, was nicht zuletzt an seinem gutaussehenden Boss liegt. Linc ist außerdem nicht nur außerordentlich nett, sondern auch noch fair und … sehr hetero. Das weiß Jonah genau, schließlich ist er derjenige, der ständig Lincs divahafte Geliebte an der Strippe hat, wenn sein Boss mal wieder in einem Meeting feststeckt.
Erst als Linc seine Beziehung zu Melissa schließlich beendet, macht Jonah einige überraschende Entdeckungen. Stimmt es wirklich, dass sein Boss auch auf Männer steht? Und was hat es mit der Einladung zu legendären „Ball der Rinderbarone“ auf sich? Sind Lincs Gefühle wirklich echt oder spielt er nur mit Jonah?

Verliebt in den Rancher“ von Nicki Bennett ist eine wirklich süße Love-Story. Zusammen mit Jonah kann man vergnügt seinen tollen Boss anschmachten und … wie ein kleines Mädchen von einer magischen Ballnacht träumen, incl. Einkauf der passenden Klamotten. Die Rahmenhandlung ist relativ einfach gestrickt und geht nicht immer wirklich in die Tiefe.

Sie macht aber trotzdem richtig Spaß. Das liegt zum einen daran, dass Nicki Bennett unglaublich sympathische Charaktere zeichnet und sich damit nicht bei den Hauptpersonen aufhört. Linc ist wirklich ein Mann zum Träumen, deshalb kann man Jonah, aus dessen Sicht erzählt wird, so gut verstehen. Er repräsentiert perfekt den netten Jungen von nebenan, dem man sein Glück vorbehaltlos gönnt. Einfach klasse und das richtige Gegengewicht zu dem eher braven Jonah sind seine Freunde. Sammy, Aiden und vor allem Wes sprühen nur so vor Leben. Wenn der auf Lincs Vorarbeiter und alten Kumpel Ford trifft, sprühen die Funken! (Hoffentlich kann man irgendwann mehr von den beiden lesen.)

Genauso toll und lebhaft die Personen, ist jede einzelne Szene beschrieben. Egal, ob Linc und Jonah essen gehen, die Freunde zusammen grillen, oder sich die Ranch anschauen, die Bilder stehen einem beim Lesen so deutlich vor Augen, als wäre man dabei und bei der Beschreibung der köstlichen Gerichte, die Wes in seiner Freizeit kreiert, läuft einem das Wasser im Mund zusammen.

Fazit: Das Buch ist wunderbar leichte Unterhaltung für zwischendurch mit einem hohen Wohlfühlfaktor. Der angenehme Stil und die lebendigen Charaktere machen Lust darauf, weitere Bücher von Nicki Bennett zu lesen. Hat mir gut, stellenweise sehr gut gefallen. Also 4,5, aufgerundet 5 Punkte und eine Leseempfehlung für einen entspannten Nachmittag.

P.S.:Verliebt in den Rancher“ ist Band 10 der „Beloved“-Reihe, die im Cursed Verlag erscheint. Die Bücher bauen aber nicht aufeinander auf, sondern sind völlig unabhängig voneinander und können deshalb in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Ich kenne bisher zwar nicht alle, aber doch so einige ...

Da ich Storys mit Cowboy-Hintergrund sehr mag, habe ich z.B. "Glück oder Pflicht" (Beloved 4) von Andrew Grey gelesen. Dass Buch ist richtig, richtig klasse!
"Zwei Cowboys und ein Baby" (Beloved 6) von BA Tortuga (die ich ansonsten sehr schätze!) hat meinen Geschmack nicht zu 100 % getroffen. Kann man lesen, man muss es aber nicht. 

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- "Verliebt in den Rancher" (Beloved 10)

Bildquelle: Cursed Verlag

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Montag, 2. Oktober 2017

"Archangels Viper" von Nalini SIngh (engl.)

Das Dunkle lauert!

Holly Chang hat den brutalen Überfall des Erzengels Uram überlebt und es endlich auch geschafft, für sich wieder einen Platz zu finden. Manchmal kann die Frau, die sich eine Weile „Sorrow“ nannte, sogar wieder Freude empfinden.
Zu Venom, einem von Raphaels Sieben, hatte Holly schon immer eine besondere Beziehung. Als er von einer längeren Mission zurück in die Stadt kommt, beginnt ein Tanz zwischen den beiden, der so sinnlich ist, wie er tödlich sein könnte. Schließlich ist Venom ein jahrhundertealter und außerordentlich mächtiger Vampir und was genau Holly ist … weiß niemand so genau. Verschärft wird die Situation durch einen geheimnisvollen Gegner, der ein wahnsinnig hohes Kopfgeld auf Holly ausgesetzt hat.
Gemeinsam machen sich Venom und Holly auf die Suche und geraten dabei immer tiefer in einen Strudel, der Hollys Ende bedeuten könnte. In ihr lauert etwas Dunkels und Gefährliches, dass nur auf den richtigen Moment wartet, um hervorzubrechen …

Archangel‘s Viper“ ist der mittlerweile 10. Band der Serie aus der Welt der unsterblichen Engel und Vampire, die die Welt beherrschen. In den einzelnen Büchern wird eine übergreifende Rahmenhandlung vorangetrieben. Sie konzentrieren sich außerdem abwechselnd auf die Geschichte von Raphael und seiner Elena oder auf einen seiner treuen „Sieben“. Ich persönlich mag letztere deutlich lieber. „Archangel's Blade" / Deutsch: 
Engelskrieger“, die Geschichte von Dmitri und seiner Honor ist eines der sinnlichsten Bücher das ich kenne und zählt zu meinen All-Time-Favoriten.

Ich hole hier so weit aus, weil diese Rezi sehr subjektiv ist. Ich mich unglaublich auf die Geschichte von Venom und Holly gefreut habe, nun aber sehr zwiegepalten bin, was deren Einordnung angeht. Es gibt eine Menge unglaublich schöner Szenen in der Geschichte, die einem fast den Atem rauben. Besonders hat mir gefallen, wie sich die Beziehung von Holly und Dmitri weiterentwickelt. Toll ist auch, wie herausgearbeitet wird, wie sich Hollys Beziehung zu ihm zu der von Venom unterscheidet. Richtigen Spaß hat es gemacht, Dmitri einmal sehr entspannt zu erleben und zu sehen, wie sehr er mit seiner Honor harmoniert. Toll sind außerdem die Szenen mit Illium, Janvier und Ashwini.
Ein Problem hatte ich dagegen oft, wenn Holly allein oder mit Venom agiert hat. Ich konnte zwar mit dem Kopf nachvollziehen, wie schwierig die Situation für sie ist, fand aber trotzdem ihre trotzigen Ausbrüche meist ziemlich nervig. Um es kurz zu sagen: Ich bin mit ihr einfach nicht richtig warm geworden. Dazu kommt noch, dass ich – vielleicht weil ich „Archangel’s Blade“ quasi auswendig kenne – manchmal das Gefühl eines Deja-vu hatte. Wenn Venom und Holly versuchen zu ergründen, wer das Kopfgeld auf Holly ausgesetzt hat, ähnelt das für mich doch ein wenig der Suche von Dmitri und Honor nach ihren Entführern.
Natürlich kann man nicht sagen, dass Holly und Venom einem der anderen Charaktere ähneln. Schließlich wird ihre Einzigartigkeit andauernd betont. Darin alle
rdings liegt das zweite Deja-vu der Story. Auch Naasir aus „Archangel's Enigma" / Deutsch: Engelsmacht“ ist einzigartig. Und Raphaels Macht. Elenas Erschaffung. Illiums Schnelligkeit und Entwicklung. Man könnte das noch fortführen …
Diese Superlativen gehen deutlich über das normale Maß von Individualität hinaus. Man stumpft ab. Die Jungs und Mädels sind alle SO speziell, das man schon denkt: Hey! Damit habt ihr doch eine Gemeinsamkeit!

Wie immer gibt es sehr sinnliche Szenen in der Geschichte. Allerdings ist die Sinnlichkeit, die zwischen Venom und Holly herrscht aus mehreren Gründen sehr speziell. Zunächst einmal ist die unterschwellige Aggressivität, die die beiden verbindet und die sie anscheinend durchaus als erotisch empfinden, nicht jedermanns Sache. Auch die immer wieder betonte Einzigartigkeit, die jeder für sich innehat, ist gewöhnungsbedürftig. Nalini Singh schafft es zwar wieder einmal, die unmöglichsten Dinge so zu beschreiben, dass man als Leser mitgeht, aber wenn ich lese, dass jemand entspannt af einem heißen Stein schläft … tun mir trotzdem irgendwann unwillkürlich alle Knochen weh. Egal wie oft gesagt wird, dass Holly und Venom so etwas toll finden …

Fazit: Es fällt mir unglaublich schwer, dieses Buch zu bewerten. Einerseits mochte ich – fast zum ersten Mal bei Nalini Singh – eine ihrer Hauptcharaktere nicht wirklich und konnte das Buch immer wieder zur Seite legen. Andererseits gibt es in der Geschichte immer wieder wirklich wunderschöne und unheimlich berührende Szenen, die ich wirklich liebe.
Insgesamt reicht es mir persönlich diesmal nicht zu „Gefällt mir sehr“, sondern bleibt – vor allem Dingen wegen der tollen Momente mit den liebgewonnen Helden aus den anderen Büchern – bei „Gefällt mir“. Damit gibt es 4 Punkte und eine Leseempfehlung für Fans.

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 Hier kann man die Bücher von Nalini Singh kaufen: 
"Archangel's Viper"

Für Neueinsteiger:
Im Englischen startet die Serie "Guild Hunter" mit "Angel's Blood". Übrigens ist dies der einzige Band der Serie, der nicht "Archangel" im Titel hat.
Im Deutschem heißt die Serie "Gilde der Jäger" und beginnt mit "Engelskuss"

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Sonntag, 1. Oktober 2017

"Wilde Umarmung" von Nalini Singh

Zärtlich, wild, unglaublich romantisch und … mörderisch?!

Mit “Wilde Umarmung“ versüßt Nalini Singh den Fans das Warten auf den nächsten Band der Hauptserie und ist nicht, wie Amazon behauptet, Band 16 der Serie. 
Der erscheint auf Deutsch erst am 18. Januar 2018 unter dem Titel "Age of Trinity - Silbernes Schweigen".

In der vorliegenden Sammlung findet man vier bisher auf Deutsch noch nicht veröffentlichte Kurzgeschichten, die zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten spielen.

Ausnahmsweise gibt es die Bewertung vorweg, weil ich nicht zu 100% sicher bin, dass keine Spoiler in den Infos zu den einzelnen Storys stecken. Drei der vier Geschichten in „Wilde Umarmung“ haben mich, wieder einmal begeistert und verzaubert, eine war … ok. Insgesamt gibt es deshalb mal wieder mehr als 5 Punkte und eine Leseempfehlung.
Jede Geschichte hat einen ganz eigenen Stil, aber alle sind gut. Meine absolute Lieblingsgeschichte in der Sammlung und herzergreifend romantisch ist „Tanz der Gefährten“. *sfz* Die werde ich mit Sicherheit mehr als einmal lesen. 


P.S.1: Warnung an die Jungs! Hier wird einmal wieder in Perfektion gezeigt, wie man um eine Frau wirbt. Ich empfehle – rein zur Sicherheit – auf dem Heimweg beim Blumenladen vorbei zu gehen, sobald das Buch im Haus ist …

P.S.2: Warnung an die Mädels! Mal ganz ehrlich: So wahnsinnig romantisch … sind die meisten Jungs nur in den Büchern von Nalini Singh. Aber es ist einfach super-schön, das mal zu lesen. Nicht böse sein, wenn es zuhause ein wenig realistischer zugeht …

1. Echo der Stille
Stefan Berg, der Chef der Untersee-Station Alaris, scheint als Medialer makellos zu sein, völlig gefühlskalt und emotionslos. Trotzdem wird die junge Technikerin Tazia das Gefühl nicht los, dass er sie aus der Distanz genau beobachtet. Erst als sie wieder einmal eine ihrer ungeliebten Auszeiten an Land nehmen muss, macht Stefan ihr einen überraschenden Vorschlag. Nach und nach enteckt Tazia unerwartete Seiten an dem stillen Mann …

Stefan Berg ist als Nebenfigur in der Serie schon öfter aufgetaucht bzw. erwähnt worden. Es macht Spaß, endlich seine Geschichte zu lesen. Die tiefe Liebe zu Tazia spürt man sehr schnell, auch als er sie sich noch gar nicht eingestehen will. Es ist sehr berührend zu erleben, wie die beiden sich langsam aufeinander einlassen. Beide sind einsam und vermissen ihre Familien schmerzlich, obwohl Stefan als Medialer so etwas gar nicht empfinden sollte.

Die Story von Stefan und Tazia ist bei aller Sinnlichkeit ruhiger als die drei in diesem Buch noch folgenden. Das passt aber genau zu der grausame antrainierten Beherrschung des Medialen und zu seiner Geliebten, die in einer sehr zurückhaltenden Kultur aufgewachsen ist..
Wunderschön fand ich, dass die Geschichte zeigt, wie Liebe auch im verborgenen blühen und gedeihen kann.
Das Ende der Story ist unglaublich zärtlich. Wie kaum jemand anderes schafft es Nalini Singh hier wieder einmal große Gefühle glaubhaft in kleinen Gesten zu verpacken.

Kleine Anmerkung: Die Geschichte hat mich persönlich ein wenig überrascht, weil in der Hauptserie zwar durchschimmerte, das Stefan eine geheime Beziehung mit einem Menschen führt, ich aber (warum auch immer) davor überzeugt war, er wäre mit einem anderen Mann zusammen.

2. Dorian
Diese Story setzt sich eher aus kleinen Episoden zusammen. Sie beginnt mit Dorians Kindheit und Jugend und macht noch deutlicher, wie er zu dem Mann geworden ist, den man aus den Büchern kennt. Außerdem schildert sie das erste Treffen „unserer“ Helden mit Clay. Diesen kleinen Schnipsel mag ich ganz besonders.
Toll ist auch die Szene mit Ashaya nach Dorians erster Verwandlung, fast noch schöner seine erste Runde auf vier Pfoten durch das Rudel.

Wer Dorian und seine Geschichte („Gefangener der Sinne“) auch nur ein wenig mag, wird diese kleinen Einblicke in sein Leben lieben. Versprochen!

3. Tanz der Gefährten
Felix ist der Chef-Gärtner des SowDancer-Rudels, Desiree eine hochrangige Soldatin bei DarkRiver. Der stille Wolf zwar fasziniert von der schönen Leopardin, aber zuerst völlig erschrocken, als sie sich ihm nähert. Ihre Positionen im jeweiligen Rudel sind zwar beide wichtig und ihr Ratschlag wird geschätzt, aber ihre „Tiere“ ordnen jedes Gegenüber automatisch auf einer „Dominanz-Skala“ ein. Dabei liegt die Scharfschützin Desiree ist ganz erheblich weiter oben, als der schüchterne, sanfte Felix. Wie kommt ein Mann mit dem Wissen klar, dass die Frau, die sich für ihn interessiert, das gefährlichere Raubtier ist?

Auf diese Geschichte war ich unheimlich gespannt, da es hier um eine in der Rudel-Hierarchie dominante Frau und einen unterwürfigen Mann geht. Dieses Paaring gab es so in der Serie noch nicht, die dominanten Frauen haben alle mehr oder weniger gleich starke Partner. Die Story könnte kitschig sein, sie ist aber einfach nur unheimlich toll. Felix und Desiree finden ihren ganz eigenen Weg, weil sie einander vorbehaltlos akzeptieren und auf einander eingehen. Ich schmelze immer noch, wenn ich an ihre vorsichtige und sehr zärtliche Werbung umeinander denke.

4. Flirt mit dem Schicksal
Kenji und Garnet, genannt Jem, sind beide Lieutenants im SnowDancer-Rudel. Ihre Streitgespräche bei den Meetings sind legendär! Hier erfährt man also endlich, was dahinter steckt …

Ich muss gestehen, dass dies eine der wenigen Geschichten von Nalini Singh ist, die ich problemlos immer wieder zur Seite legen konnte. Das hat zwei Gründe, die ein anderer Leser vielleicht ganz anders bewerten wird.

1. Die Story hat einen durchaus spannenden Krimi-Plot. Toll, wenn man so was mag. Ich persönlich … hasse Krimis.

2. Kenji und Garnet sind sozusagen Sandkastenfreunde, die ein Missverständnis getrennt hat. Mich nerven solche Geschichten meistens, weil ich die Protas schütteln und ihnen sagen möchte: „He! Was für Freunde seid ihr eigentlich, dass ich es so lange nicht schafft, mal ein klärendes Gespräch zu führen?“

Wenn diese Story nicht von Nalini Singh in ihren gewohnt wunderschönen und sehr sinnlichen Bildern geschrieben worden wäre, hätte ich sie wahrscheinlich nicht zu Ende gelesen. Hier hatte ich fast mehr Spaß an den Nebenfiguren und –handlungen, als an Kenji und Jem. Das ist aber – wie schon gesagt – persönlicher Geschmack. Außerdem hatten es die beiden nach der kaum zu toppenden Love-Story von Felix und Desiree sowieso ein wenig schwerer …

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"Wilde Umarmung"


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.